Welcher Hund passt zu mir? 11 tierische Tipps!
„Welcher Hund passt zu mir?“ sollte man sich unbedingt fragen, bevor man einem vierbeinigen Freund ein neues Zuhause schenkt. Schließlich gibt es unglaublich viele Hunderassen und unzählige Mischlings-Kombinationen. Hier auf meinem Hundeblog habe ich deshalb heute für euch zusammengefasst, auf was es bei der Wahl des richtigen Hundes ankommt!
Welche Hunderasse passt am besten zu mir?
Inhaltsverzeichnis
Wer mit dem Gedanken spielt, einen Hund bei sich aufzunehmen, wird direkt mit vielen schwierigen Entscheidungen konfrontiert. Optionen wie Rassehund oder Promenadenmischung, Welpe oder erwachsene Fellnase, Rüde oder Hündin etc. müssen sorgfältig durchdacht werden. Und das ist noch längst nicht alles – denn auch innerhalb der genannten Kategorien weisen Hunde je nach Rasse und Genen ganz unterschiedliche Charaktermerkmale auf.
Wie in der Ehe gilt also der klischeehafte Satz „Es prüfe, wer sich ewig bindet„. Sich einen Hund anzuschaffen, sollte niemals eine leichtfertige Entscheidung sein. Deshalb habe ich heute eine ausführliche Checkliste für euch zusammengestellt, mit der ihr sicher gehen könnt, dass ihr den richtigen Hund für euch findet!
Wie finde ich den perfekten Hund für mich? 11 Tipps!
1.) Das wichtigste zuerst: Warum will ich einen Hund?
Bevor man sich die Frage der perfekten Hunderasse stellt, sollte man sich zunächst über seine eigenen Ansprüche im Klaren sein. Denn die Beweggründe, sich einen Hund zuzulegen, können sehr unterschiedlich sein. Je nachdem, ob man sich einen sportlichen Partner, einen anschmiegsamen Couch-Buddy, einen aufmerksamen Wächter oder alles auf einmal wünscht, kommen unterschiedliche Rassen und Mischungen in Frage.
2.) Der richtige Lifestyle
Die Vorstellungen vom idealen Alltag decken sich leider nicht immer mit dem realen Arbeits- und Freizeit-Leben. Auch wenn man sich vielleicht einen sportlichen Hund wünscht, kann es sein, dass man selbst gar nicht genug Zeit und Energie aufbringen kann, um das Tier auch wirklich auszupowern. Deshalb ist es bei besonders aktiven Rassen wie zum Beispiel Border Collies, Australian Shepherds oder nordischen Rassen sehr wichtig, sich vorab zu informieren, wie viel körperliche und geistige Auslastung der Hund tatsächlich braucht.
3.) Alles eine Frage der Zeit
Aber nicht nur die Energiebündel unter den Hunderassen nehmen viel Zeit in Anspruch. Auch wenn man sich der Beschreibung nach einen eher „gemächlichen“ Hund zulegt, braucht dieser trotzdem seine täglichen Spaziergänge. Dazu kommt bei Welpen eine intensive Erziehungs-Phase und bei Senior-Vierbeinern einiges an Tierarztbesuchen. Außerdem möchte auch der bravste Hund nicht länger als ein paar Stunden auf einmal alleine bleiben.
Wer also beispielsweise in einem Single-Haushalt lebt und einen strikten 9-to-5 Job hat, sollte sich das mit der Hundehaltung, ganz unabhängig von der Rasse, gut überlegen bzw. sich auch nach guten Hundesittern umsehen. Wie immer ist hier jede Art von Zeiteinteilung und Planung individuell zu betrachten und so zu wählen, dass es dem Hund gut geht.
4.) Ein Hund für die ganze Familie?
Selbst wenn man die Entscheidung für einen bestimmten Hund ganz alleine trifft, muss man trotzdem bedenken, dass der Vierbeiner in Zukunft auch mit der Familie und dem Freundeskreis in engem Kontakt steht. Wenn ihr also jemanden mit großer Hundeangst in der Familie habt, oder gar jemanden mit einer Allergie, solltet ihr bei der Auswahl eures Hundes zumindest ein Stück weit darauf achten, dass er diesen Bedürfnissen entgegen kommt. So sind Frenchies zum Beispiel herzerwärmende Schmeichler, die sich über jede Angst hinwegsetzen und Yorkshire Terrier besonders allergikerfreundlich.
5.) Wohnen mit Hund
Besonders wenn man vor hat, sich einen großen Hund zuzulegen, sollte man auch über eine entsprechend geräumige Wohnung, idealerweise mit Garten, verfügen. Sonst wird das Wohnen mit Hund schnell nicht mehr kuschelig, sondern beengt. Deshalb muss ich hier in meinem Hunde-Ratgeber für Anfänger ganz klar sagen: Kleine Wohnungen sind am besten für kleine Rassen oder alte Hunde geeignet. Außerdem sollte man jede Wohnung unbedingt „kindersicher“ gestalten, falls ein Welpe einzieht. Also: Weg mit dem Perserteppich und gegebenenfalls ein Laufstall-Gitter an Treppenabgängen montieren!
6.) Anfänger-Hund vs. „Herausforderung“
Sowohl gute Tierheime als auch erfahrene Züchter helfen uns dabei, einen Vierbeiner zu finden, welcher der eigenen Hundeerfahrung gerecht wird. Eine Fellnase mit einer traumatischen Vergangenheit oder ein dominanter Welpe einer sturen, anspruchsvollen Rasse wird eher ungern an Menschen ohne Vierbeiner-Know-How vergeben. Natürlich gibt es auch hier immer schwarze Schafe, die Hunde nur möglichst schnell loswerden und dabei auch noch Geld verdienen möchten, daher ist Feingefühl und genaue Recherche sehr wichtig. Man kann sich aber auch als Hundeneuling ein schwierigeres Tier zulegen – vorausgesetzt man nimmt sich besonders viel Zeit für das neue Leben mit Hund und idealerweise hat man sich vorab bereits ein gewisses Grundwissen angeeignet.
7.) „Wie der Herr, so’s Gescherr“
In Tirol sagen wir „Wies Herrl, so’s Gscherrl!“ Und das bedeutet nichts anderes, als das sich Hundehalter meist einen vierbeinigen Gefährten aussuchen, der optisch zu ihnen passt. Dabei sind die Charaktereigenschaften von Hund und Halter viel wichtiger als das Aussehen! Bei Gesprächen mit Hundetrainern, guten Züchtern oder geschultem Tierheim-Personal sollte man sich deshalb nicht davor scheuen, etwas von seiner Persönlichkeit preiszugeben. Nur wenn sie wissen, ob man eher ruhig oder energiegeladen ist, können sie ein Tier finden, das ähnliche Charakterzüge hat. Den Feinschliff bekommt die Hund-Mensch-Beziehung dann aber erst beim regelmäßigen Hundetraining und im regulären Alltag.
8.) Nicht bloß ein „Mode-Hund“
Es ist schwer zu leugnen – genauso wie jede Zeit ihren eigenen Modestil hat, hat sie leider auch ihren Hunde-Trend. Plötzlich sind alle ganz verrückt nach einer bestimmten Rasse, nur weil sie gerade dem optischen Ideal entspricht. Doch ich kann mich nur wiederholen: Die Frage „Welche Hunderasse passt am besten zu mir“, sollte nie dem Aussehen nach beurteilt werden. Ein Hund ist ein langjähriger treuer Freund und genau wie auch menschliche Freunde, sollte man ihn nicht nur deshalb aussuchen, weil er gerade einem beliebten Schönheitsideal entspricht. Außerdem sollte auch immer der Gesundheitsaspekt bei der Hundewahl eine wichtige Rolle spielen!
9.) Hundehaltung – leider auch eine Geldfrage
Wer im Begriff ist, sich für einen Hund zu entscheiden, sieht als Kostenfaktor oft nur die Gebühren, die an Züchter oder Tierheim zu entrichten sind. Aber das ist tatsächlich nur die Spitze des Eisbergs, denn genau wie wir Menschen haben auch Hunde konstante Lebenshaltungskosten und im schlimmsten Fall auch hohe Arztrechnungen. Es kommt also im Laufe eines Hundelebens ein beachtlicher finanzieller Aufwand zusammen. Ein Hund ist eben einfach eine Entscheidung, die man sich sehr gut überlegen muss.
10.) Hilfe von Experten
Neben meinem Blog beschäftigen sich auch verschiedene Hunde-Ratgeber mit dem Thema „Welcher Hund passt am besten zu mir?“. Für Einsteiger würde ich Bücher wie „Hunderassen: Die 200 beliebtesten Hunde„, „Welcher Hund passt zu uns? Ein Beziehungsratgeber für Familie und Hund„, oder das GU Tier-Spezial „Welche Hunderasse passt zu mir?“ empfehlen.
Falls ihr euch eher einen schnellen Überblick verschaffen wollt und euch aktuell nur über die verschiedenen Hunderassen informieren möchtet, kann ich euch zu diesem Hunderassen A-Z raten. Natürlich gibt es auch zahlreiche Online-Tests zum Thema „Welcher Hund passt zu mir?“, diese sind aber großteils mit Vorsicht zu genießen, denn sie haben meist nicht den Experten-Status von echten Hunde-Profis.
11.) Keine leichtfertigen Entscheidungen!
Es ist zwar schon aus den letzten 10 Punkten auf meiner Liste hervorgegangen, aber ich kann nur noch einmal betonen: Sich einen Hund zuzulegen, sollte keine spontane Entscheidung sein – gleichgültig, ob Rassehund, Mischling, Rüde, Hündin, Welpe, Senior etc.
Nur wer genügend Zeit, Platz und eine tolerantes Familienumfeld hat, sich wirklich bereit für einen Hund fühlt und wer sich ausreichend über Charaktermerkmale informiert, wird einen vierbeinigen Partner glücklich machen. Dabei sollte das Aussehen das letzte entscheidende Kriterium sein und die Fachmeinung von Hundeexperten unbedingt beachtet werden! Im Zweifelsfall lieber öfter nachfragen, länger überlegen und ausführlicher vorbereiten – dann geht es Frauchen/Herrchen und dem Hund auch wirklich gut miteinander!
Persönliches Fazit zur Hundewahl:
Meine Husky-Geschichte begann bereits mit zarten 11 Jahren, aber dazu möchte ich noch einen eigenen Beitrag hier auf meinem Hundeblog veröffentlichen. Unsere sibirischen Huskys Teddy und Sky kommen von einem Züchter, die Beiden haben wir aber nicht direkt ausgesucht. Erst nach diversen Telefonaten und Besuchen stand fest, welche Welpen wir bekommen werden und welche auch wirklich gut zu uns passen. Es war damals so, dass ich der Züchterin unsere Hunde-Situation schilderte und ihr mitteilte, was ich mir von einem Neuling im Hunderudel erwarte. Teddy war ja damals Hund Nummer drei, der zu Senior-Husky Angel und Frenchie Mocca dazukam.
Auch als wir vor etwa einem Jahr, nach Angels Tod, erneut auf der Suche nach einem Schwesterchen für Teddy waren, hat uns unsere Züchterin super beraten und die kleine Sky für uns ausgewählt. Ich muss auch ganz ehrlich sagen, dass ich in unser damaliges Rudel keinen Hund mit schlimmer Vergangenheit dazu nehmen wollte – dem hätte ich wohl in der damaligen Konstellation nicht gerecht werden können. Aber wer weiß, was die Zukunft bringt. Hunde werden wir immer haben und wir werden unser Rudel bestimmt noch ausbauen – Hunde sind einfach das Schönste, was einem Menschen passieren kann!
Lesetipps passend zum Thema:
- Bärbel Kronz (Autor)
- Nestler, Astrid (Autor)
- Wilcox, Bonnie (Autor)
- Schmidt-Röger, Heike (Autor)
- Krämer, Eva-Maria (Autor)
Hallo Verena!
Mit interesse habe ich deine schönen Beitrag gelesen.
Vieles, was du erwähnst ist sehr informativ und nachvollziehbar.
Doch in einem Punkt muß ich dir leider vehement wiedersprechen:
Nur weil einige Menschen Hunde züchten, sind sie nicht gleich Hundeexperten! Sondern meist nur Liebhaber einer bestimmten Rasse. Bis auf die evtl Charaktereigenschaften einer Rasse haben diese Menschen ansonsten sehr oft keine Ahnung!
Ebenso, ich sage mal schlimm oder sogar noch schlimmer, sind die Tierheime oder Tierschutzverbände.
Ihr einziges wahres Ziel ist, den Hund so schnell wie möglich in eine neue Unterkunft zu bringen!
Von Hunden bzw Charaktiere haben diese Leute so gut wie null Ahnung!
In meinem Bekanntenkreis kenne ich zum Bsp. 2 Fälle, in denen Hunde vermittelt wurden die in keinster Weise in diese Familien reinpassen!
LG Jenni
Hey Jenni!
Natürlich gibt es, wie bereits erwähnt, überall schwarze Schafe, aber darüber könnte man sich in vielen weiteren Beiträgen auslassen.
Ich bin generell ein sehr positiver Mensch und gehe auch immer vom Besten aus. So bin ich zB auch davon überzeugt, dass unsere Züchterin sich sehr gut auskennt mit dem was sie tut.
Hingegen gibt es auch andere Husky-Züchter, von denen ich ganz und gar nicht angetan bin und denen es wirklich nur ums Geld geht.
Aber man sollte sich eben immer sehr gut informieren und eventuell auch unabhängige Leute mit dazuholen, die die Sache beurteilen können!
LG Verena
Hallo Verena!
Ein toller Beitrag, den wirklich jeder vor der Adoption eines Hundes lesen sollte!
Beim Punkt „Alles eine Frage der Zeit“ kann ich nur von meinen Erfahrungen berichten: Alles eine Frage der Planung! Denn obwohl ich einen gewöhnlichen 9-5-Job habe und Single bin, lässt sich die Betreuung von Flummi ausgezeichnet arrangieren und sie wird hervorragend ausgelastet! 🙂 Aber natürlich hast du recht, man muss sich bewusst sein, dass ein Hund sehr sehr viel Zeit kostet! 🙂
Ganz liebe Grüße nach Tirol,
Kerstin
Hey Kerstin!
Danke für dein Feedback! …und wie so immer bestätigen Ausnahmen die Regel. 🙂
Ich persönlich möchte aktuell meine Hunde zum Beispiel niemand anderem anvertrauen, aber dein Arrangement hört sich sehr gut an!
LG
Servus Verena, ein toller Bericht. Auf alle Fälle sollte man sich im Vorhin gut über die Rassen informieren und erst dann entscheiden welche zu einem passt. 🙂 LG, Claudia
Genau! 🙂